Nicht Shanghai, sondern Basel. Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) springt in die Bresche und organisiert die Weltmeisterschaften der Schreiner (Kategorie Massivholz und Möbel). Die Organisation World Skills International hat der Schweiz die Zusage erteilt, wie der VSSM vermelden darf. Der Wettkampf wird im Rahmen der Messe Holz in Basel vom 11. bis 15. Oktober 2022 stattfinden. Für den Verband geht es nun darum, den Anlass in Kürze auf die Beine zu stellen. Zusammen mit den Schreinern wird auch der Wettkampf der Holzbauer in Basel ausgetragen.
Freude bei den Kandidaten
Bei Brian Thomi (Kategorie Möbel/Vordemwald AG) und Romain Mingard (Massivholz/Couvet NE), den zwei Schreinern, die die Schweiz vertreten, ist die Freude über den neuen Austragungsort gross. «Das ist natürlich toll. Jetzt wissen wir, dass es nach der Absage von Shanghai trotzdem weitergeht und wir können wieder anfangen zu trainineren und zu planen», sagt Thomi. Nach der Absage habe er das Training beim Chefexperten abgebrochen, sei wieder nach Hause gezogen und hätte begonnen zu arbeiten. «Schön ist auch, dass in Basel Freunde und Familie dabei sein können. Überhaupt sind hier Zuschauer zugelassen, nicht wie in China.» Ideal sei zudem, dass für ihn der Transport seiner Werkzeuge viel einfacher werde. «So kann ich bis kurz vor dem Wettkampf mit meinen Werkzeugen trainineren und muss keinen zweiten Satz haben», sagt der Aargauer.
Romain Mingard freut sich ebenfalls sehr, dass die WM trotzdem stattfindet. «Es ist schön, dass die Schweiz einspringt. Ich möchte unbedingt an diesem Wettkampf teilnehmen», sagt der Neuenburger. Dass Basel nun Austragungsort sei, mache es für ihn von der Anreise und dem Transport her auch viel einfacher.
Auch Tobias Hugentobler, VSSM-Chefexperte der Kategorie Möbel, ist glücklich: «Ich gönne es den Kandidaten sehr, dass die WM stattfindet.» Es sei zwar sportlich, den Anlass in dieser kurzen Zeit zu organisieren, «wir werden uns aber top vorbereiten und mit dem Heimvorteil im Rücken Gas geben.»
Nicole D'Orazio